Ironischerweise führt die Fähigkeit, empathisch zu führen, oft nicht zum Aufstieg – im Gegenteil: Die empathischste Person wird häufig nicht zur CEO ernannt. Bildquelle: fahribaabdullah14 / pixabay.com

Studien wie der “Women in the Workplace” Report (McKinsey & LeanIn, 2022–2024) zeigen, dass Frauen in Führungsetagen häufiger und früher aussteigen als Männer – und dass, obwohl es kein Kompetenzproblem gibt. Im Gegenteil: Viele Frauen in Führungspositionen bringen strategische, fachliche und operative Fähigkeiten mit und übernehmen zudem wichtige emotionale Führungsaufgaben, wie Teamzusammenhalt und Konfliktmanagement (Harvard Business Review, 2021).

Trotzdem werden diese empathischen Eigenschaften selten bei Beförderungen berücksichtigt. Ironischerweise führt die Fähigkeit, empathisch zu führen, oft nicht zum Aufstieg – im Gegenteil: Die empathischste Person wird häufig nicht zur CEO ernannt. Frauen, die sich gegen diese Arbeit entscheiden, werden schnell als kalt, karriereorientiert oder dominant abgestempelt – Eigenschaften, die den Aufstieg erschweren (Harvard Business Review, 2018, 2022).

Das Ergebnis ist eine strukturelle Doppelbelastung: Frauen, die neben ihrer offiziellen…

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Führungskräfte können durch Maßnahmen wie Beteiligung an Entscheidungsprozessen, klare Zielkommunikation und Unterstützung bei mentaler Gesundheit eine nachhaltige, gesunde Motivation schaffen. Bildquelle: pixabay.com

Motivation treibt Menschen zu Höchstleistungen an – sowohl im Sport als auch im Beruf. Doch die Art der Motivation ist entscheidend: Während intrinsische Motivation aus innerem Antrieb, persönlichen Werten und Sinnhaftigkeit entsteht, wird extrinsische Motivation durch äußere Faktoren wie Druck, Erwartungen oder Leistungsanreize bestimmt.

Ein Beispiel aus dem Sport zeigt, wie äußere Erwartungen und Stress zu mentalen Blockaden führen können. Die US-Turnerin Simone Biles zog sich 2021 bei den Olympischen Spielen zurück, weil sie unter „Twisties“ litt – einer gefährlichen mentalen Blockade. Dies löste eine Diskussion über mentale Gesundheit und die Bedeutung eines gesunden Umgangs mit Druck aus.

Im Arbeitskontext kann zu viel externer Druck ebenfalls zu Burnout führen. Anfangs motiviert durch Leidenschaft, wächst mit steigenden Erwartungen die Belastung, und die intrinsische Motivation kann in extrinsische umschlagen. Das Risiko: Mitarbeitende „brennen aus“ und verlieren ihre…

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Eine aktuelle Studie zeigt, wie Führungskräfte auf den Standort Deutschland und die wirtschaftliche Zukunft blicken. Bildquelle: Biljana Jovanovic / pixabay.com

Wie blicken Führungskräfte auf den Standort Deutschland und die wirtschaftliche Zukunft? Die aktuelle Führungskräfteumfrage, die unser Dachverband ULA – Deutscher Führungskräfteverband gemeinsam mit dem bdvb – Das Netzwerk für Ökonomen und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit durchgeführt hat, zeichnet ein umfassendes Bild davon, wie sich der Alltag von Führungskräften in Zeiten großer wirtschaftlicher, technologischer und gesellschaftlicher Umbrüche verändert. Die Ergebnisse zeigen eine kritische, aber differenzierte Sicht der insgesamt 1.420 befragten Führungskräfte auf Deutschland als Wirtschaftsstandort auf. Insgesamt verliert Deutschland aus Sicht der Befragten an Attraktivität als globaler Unternehmensstandort – insbesondere im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte: Nur 0,77 Prozent sehen Deutschland als weltweit führenden Wirtschaftsstandort, knapp 60% betrachten das Land als eher oder gar nicht wettbewerbsfähig im Wettbewerb um ausländische Fachkräfte.

Nur 1,2…

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Der „Betrayal Spillover Effect“ beschreibt, wie sich Misstrauen nicht nur gegenüber der direkten Betroffenen, sondern auch auf andere Personen, Teams oder sogar Organisationen übertragen kann. Bildquelle: Tumisu / pixabay.com

„It takes 20 years to build a reputation and five minutes to ruin it. If you think about that, you’ll do things differently.“ In dieser Aussage von Warren Buffet liegt so viel Wahres. Denn ein einzelner Vertrauensbruch, wie eine unerwartete Enttäuschung durch eine Führungskraft, kann weitreichende Folgen haben.

Der so genannte „Betrayal Spillover Effect“ beschreibt, wie sich Misstrauen nicht nur gegenüber der direkten Betroffenen, sondern auch auf andere Personen, Teams oder sogar Organisationen übertragen kann. Eine solche generalisierte Misstrauensreaktion gründet darauf, dass Menschen dazu neigen, negative Erfahrungen auf ähnliche Kontexte oder Personen in gleichen Rollen zu übertragen. Sie führt zu einer allgemeinen Abnahme des Vertrauens, was die Zusammenarbeit, Motivation und das gesamte Arbeitsklima erheblich beeinträchtigen kann – auch mit denen, die gar nicht am Vertrauensbruch beteiligt waren.

Vertrauen ist eine fragile, aber essenzielle Grundlage für erfolgreiche…

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Achtsamkeit ist längst mehr als ein persönliches Wohlfühlthema. Im unternehmerischen Kontext wird sie gezielt eingesetzt – um Stress zu reduzieren, Fokus zu stärken und Resilienz aufzubauen. Für Führungskräfte eine unerlässliche Kompetenz. Bildquelle: Antonio López / pixabay.com

Am 2. Mai 2025 erschien im Handelsblatt der Artikel von Jan Lutz zum Thema „Achtsamkeit – Wie die richtige Atemtechnik Entscheidungsträger weiterbringt“. Im Fokus stehen klare Methoden, mit denen Führungskräfte Resilienz aufbauen können, und zwar jenseits von Esoterik oder Wellness-Klischees.

Roland Angst, Präsident unseres Dachverbands ULA – Deutscher Führungskräfteverband und 2. Vorsitzender von syntra - wird im Beitrag mehrfach zitiert – und stellt klar: „In fast allen DAX-Konzernen gibt es mittlerweile Achtsamkeitsprogramme.“

Doch diese Angebote sind nicht rein altruistischer Natur: Sie reagieren auf zunehmende psychische Belastungen und steigende Fehlzeiten – auch bei Führungskräften. „Die Zahl somatischer Erkrankungen häuft sich“, warnt Angst. Die Gründe liegen auf der Hand: permanenter Druck, hohe Unsicherheit, wachsende Komplexität. In einer VUCA-Welt wird mentale Stabilität zur Grundvoraussetzung erfolgreicher Führung.

Der Artikel porträtiert Christoph Glaser, der mit…

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